
Lanolisierung: So machen Sie Wolle wasserabweisend (in 3 Schritten)
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Wolle ist ein tolles Material: weich, atmungsaktiv und dank des natürlichen Wollfetts (Lanolin) auch leicht wasserabweisend. Mit der Zeit – und vor allem nach einigen Wäschen – kann sich diese Lanolinschicht jedoch abnutzen. Zum Glück lässt sie sich ganz einfach wiederherstellen. Dieser Vorgang nennt sich Lanolisierung . Es mag zwar etwas kompliziert klingen, aber dabei wird einfach ein Stück Wolle in ein Bad mit etwas Lanolin gelegt. Ideal, um zum Beispiel Ihre Wollüberhosen für waschbare Windeln wieder optimal auslaufsicher zu machen oder Wolljacken zusätzlichen Schutz zu verleihen.
Wichtig: Bevor du mit der Lanolinisierung beginnst , wasch dein Wollstück immer zuerst (saubere Wolle nimmt das Lanolin besser auf). Wie du Wolle richtig wäschst, erfährst du in unserem Blog „ Wolle waschen in 4 einfachen Schritten “ . Hast du saubere, nasse Wolle? Dann kannst du mit den folgenden Schritten loslegen! 🐑🧼
Was braucht man zur Lanolisierung?
- Reines Lanolin (Wollfett, erhältlich in Drogerien oder Bioläden)
- Wollwaschmittel oder mildes Babyshampoo (ein Tropfen zum Auflösen des Lanolins)
- Ein Eimer oder Waschbecken
- Warmes Wasser
Bereit? Dann folgen Sie diesem 3-Schritte-Plan:
Schritt 1: Machen Sie ein Lanolinbad
- Füllen Sie den Eimer oder Behälter mit einer Schicht heißem Wasser (kochendes Wasser aus dem Wasserkocher gemischt mit etwas kaltem Wasser ist in Ordnung, solange es sehr warm ist).
- Dazu kommt: ein Tropfen Wollwaschmittel oder mildes Shampoo + ein Teelöffel reines Lanolin .
- Gut umrühren, bis sich das Lanolin vollständig aufgelöst hat. Das kann eine Weile dauern; das Wasser kann etwas milchig werden – das ist okay. Es sollten keine Lanolinklumpen zu sehen sein.
- Geben Sie nun kaltes Wasser zu dieser Mischung hinzu, bis das Wasser lauwarm ist (ca. 20–30 °C, wie ein Babybad). Ihr Lanolinbad ist nun gebrauchsfertig. Es kann sich etwas „fettig“ anfühlen – das ist der Punkt. Das gesamte Bad ist voller feiner Lanolinpartikel, die an Ihrer Wolle haften bleiben.
Tipp: Ist Ihnen das zu umständlich oder haben Sie es eilig? Es gibt fertige Wollpflegeprodukte (z. B. von Disana) . Dabei handelt es sich um vorgeweichtes Lanolin. Geben Sie dann einfach eine Verschlusskappe Wollpflege in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und fahren Sie mit den folgenden Schritten fort. Beachten Sie in diesem Fall die Dosierung auf dem Etikett der Wollpflege.
Schritt 2: Wolle in das Lanolinbad geben
Legen Sie Ihre sauberen, nassen Wollkleidungsstücke in das lauwarme Lanolinbad. Stellen Sie sicher, dass das Kleidungsstück vollständig untergetaucht ist. Sie können mehrere kleine Kleidungsstücke gleichzeitig lanolinisieren, wenn sie in denselben Eimer passen (z. B. 2-3 Windelhöschen).
- Nicht reiben… außer: Normalerweise behandelt man Wolle sehr schonend (nicht reiben oder wringen), aber hier ist eine Ausnahme: Beim Lanolinisieren von Wollwindelhöschen darf man leicht reiben/kneten. Warum? Weil leichtes Filzen den Stoff dichter und damit noch wasserdichter macht. Bei normalen Wollpullovern oder -jacken ist das nicht nötig, da man Filzen vermeiden möchte. Dicke Wollwindelhöschen kann man aber bedenkenlos durch das Lanolinbad massieren , auf links drehen und sogar leicht „schrubben“ . Dadurch zieht das Lanolin besonders gut in die Fasern ein. (Seien Sie nicht zu grob, aber ein wenig Reibung ist bei diesen Kleidungsstücken kein Problem.)
- Lasse die Wolle nun einige Minuten im Bad einweichen . Etwa 5–10 Minuten reichen aus; länger ist nicht schädlich, aber auch nicht unbedingt nötig. Das Lanolin haftet in der Regel recht schnell an den Fasern.
Schritt 3: Ausdrücken und trocknen (nicht ausspülen!)
- Nehmen Sie die Wolle aus dem Lanolinbad. Nicht ausspülen! Das Lanolin soll in der Wolle verbleiben. Das Kleidungsstück fühlt sich nun etwas „fettig“ an – genau richtig.
- Überschüssiges Wasser vorsichtig ausdrücken. Nicht auswringen , sondern leicht drücken oder gegebenenfalls zwischen einem Handtuch rollen, um die meiste Feuchtigkeit herauszubekommen.
- Legen Sie das Kleidungsstück zum Trocknen flach auf ein trockenes Handtuch, bringen Sie es sauber in seine ursprüngliche Form und lassen Sie es so, bis es vollständig trocken ist. Dies kann je nach Dicke einen Tag dauern. (Sie können Wollhosen auch auf einem Gestell trocknen, legen Sie sie dann jedoch flach hin, um Verformungen zu vermeiden.)
Fertig! Deine Wolle ist nun wieder mit Lanolin angereichert. Du wirst merken, dass die leicht fettige Schicht nach ein bis zwei Anwendungen nachlässt – das Lanolin zieht in den Stoff ein und der Überschuss verschwindet. Zurück bleibt eine wunderbar weiche, wasserabweisende Wolle. 🌟
Wie oft sollte man lanolinisieren? Das hängt von der Nutzung ab. Wollwindelhöschen für den täglichen Gebrauch müssen anfangs möglicherweise alle 1–2 Wochen lanolinisiert werden (in den ersten paar Fällen saugt Wolle viel Wasser auf), später oft nur einmal im Monat oder sogar seltener. Sie merken, dass es Zeit ist, wenn die Höschen anfangen zu lecken oder sich trockener anfühlen. Andere Wollartikel, wie Wolljacken oder -decken, müssen nur gelegentlich lanolinisiert werden – zum Beispiel zu Beginn der Saison oder wenn Sie bemerken, dass sie steif werden.
Die Lanolisierung ist im Grunde eine Pflege für Ihre Wolle : Sie hält die Fasern geschmeidig, verhindert das Austrocknen und macht sie praktisch (wasser- und schmutzabweisend). Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung – insbesondere für all die feinen Wollartikel, die Sie täglich gerne tragen.
Jetzt weißt du genau, wie du deine Wolle optimal pflegst. Kombiniere dieses Lanolin-Ritual mit der richtigen Waschroutine ( siehe „ Wollwäsche “ ) und du wirst sehen, dass deine Wollkleidung jahrelang hält, egal wie oft sie gewaschen, geklettert oder umarmt wird. 😊 Viel Erfolg beim Lanolinisieren!
Für optimale Ergebnisse sollten Sie die Behandlung alle paar Monate wiederholen. Haben Sie Fragen? Fragen Sie einfach!